„Mit Trauer, aber auch in großer Dankbarkeit nehmen wir Abschied von Papst Franziskus“, betonen Gerber, Diez und Algermissen. „Wir bitten die Menschen im Bistum Fulda, seiner zu gedenken und ihn besonders ins Gebet einzuschließen“, fügten die Fuldaer Bischöfe hinzu. „Herr, gib ihm die ewige Ruhe und das ewige Licht leuchte ihm. Lass ihn ruhen in Frieden. Amen.“
Bei ihren Begegnungen in Rom bat Franziskus die Fuldaer Bischöfe immer wieder, am Grab des Heiligen Bonifatius für ihn zu beten. Im Fuldaer Dom wird ab sofort ein Ort für das Gebet und das Gedenken an Papst Franziskus eingerichtet.
Bischof Gerber zeigte sich dankbar für das Vertrauen, das Papst Franziskus ihm mit der Ernennung zum Weihbischof in Freiburg und später zum Bischof von Fulda ausgesprochen hat. „Wir werden ihm ein ehrendes Angedenken bewahren, für ihn beten und seine Impulse aufgreifen, um den Weg der Kirche in die Zukunft zu gestalten.“
Besonders erinnert sich Gerber an die persönlichen Begegnungen im Rahmen der Ad-limina-Besuche der deutschen Bischöfe. Dabei habe er als junger Bischof dem Papst offen sagen können, was ihn bewegt, so Gerber: „Papst Franziskus war in der Lage, zuzuhören und Widerspruch zuzulassen“, berichtet er. „Das hat mich als Bischof sehr beeindruckt und nachdenklich gemacht: Was heißt das auch für mein Bischofsein?“
Stark geprägt aus seiner eigenen ignatianischen Tradition habe Franziskus auch wichtige geistliche Prozesse initiiert, so Gerber. „Ich hoffe sehr, dass das deutlich über sein Pontifikat hinaus in unsere Kirche hineinwirkt“, so Gerber. Dankbar zeigte er sich dabei auch für die Impulse, die Papst Franziskus zum Thema Synodalität gesetzt hat.
Der neu gewählte Papst habe sich seinerzeit bewusst für den Namen Franziskus entscheiden, so Gerber: „Dies prägte sein Pontifikat, indem er stets auf die Ausgegrenzten und Armen aufmerksam machte, besonders durch Besuche wie in Lampedusa.“ Mit seiner Umwelt-Enzyklika Laudato Si' habe Franziskus zudem gezeigt, dass die Kirche Relevantes und Inspirierendes in die Gesellschaft einbringen kann, besonders in Zeiten, in denen die Schöpfung bedroht wird.
„Ein großer missionarischer Zeuge und Seelsorger ist von uns gegangen“, betont Bischof em. Heinz Josef Algermissen. „Unsere Aufgabe wird es sein, sein Testament zu öffnen und zu realisieren.“ Algermissen erinnerte daran, dass die Gespräche, die er in den vergangenen zwölf Jahren seines Pontifikates mit Papst Franziskus in Rom führte, stets mit der Bitte endeten, in der Krypta des Fuldaer Domes am Grab des Hl. Bonifatius für ihn zu beten. Papst Franziskus habe gehofft, dass der große Missionar ihm helfen möge, die Kirche zu einer missionarischen zu gestalten, so Algermissen.
„In einer Zeit der großen Krisen war es sein erklärter Wunsch, zu einem Pilgerweg der Hoffnung im Heiligen Jahr 2025 nach Rom einzuladen, um die offenstehenden Türflügel der Heiligen Pforte in St. Peter zu durchschreiten und dabei in Augenhöhe das Kreuz Jesu zu berühren, um Halt zu finden“, betont Algermissen. „Eine besondere Pforte hat er nun für immer durchschritten und sich im Hier und Jetzt verabschiedet.“
Mit unglaublicher Energie sei Franziskus immer wieder aufgebrochen, um besonders bei den Menschen „am Rande“ und in Not zu sein, betont Algermissen. „Über seine Apostolischen Schreiben und seine großen Enzykliken nahm er eindeutig Stellung zu theologischen und kirchlichen Problemen.“
„Der Heimgang von Papst Franziskus macht mich traurig und betroffen“, sagt Weihbischof Prof. Dr. Karlheinz Diez. „Ich denke gerne an unsere Begegnungen in Rom, bei denen er uns Bischöfen immer auf Augenhöhe begegnet ist – als Mitbruder unter Mitbrüdern.“ Franziskus habe Mensch unter Menschen sein wollen, so Diez. „Als Kardinal von Buenos Aires und auch als Pontifex hat er den Blick immer auf die Armen gerichtet – auf diejenigen Menschen am Rand unserer Gesellschaften.“
So habe Franziskus auch seine Enzyklika Laudato si aus dem Jahr 2015 verstanden: Soziale und ökologische Probleme sowie der Einsatz für die Armen und für die Umwelt seien für ihn immer eine Einheit gewesen, erläuterte Diez: „Franziskus wollte versöhnen und zusammenführen; er lebte aus dem Gebet heraus sowie im Vertrauen auf die Fürsprache der Muttergottes.“
Heute (Ostermontag, 21. April) lädt Bischof Dr. Michael Gerber um 18 Uhr zum Angelus und Trauergebet anlässlich des Todes von Papst Franziskus in den Fuldaer Dom ein. Darüber hinaus werden ebenfalls um 18 Uhr im ganzen Bistum Fulda die Glocken läuten. Das Trauergeläut wird in den Pfarrgemeinden der Diözese bis zum Begräbnistag täglich wiederholt. Im Fuldaer Dom, der Kathedralkirche des Bistums, ist zudem ein Ort für das Gebet und das Gedenken an Papst Franziskus eingerichtet und ein Kondolenzbuch ausgelegt worden.
Das Bistum Fulda gedenkt und würdigt den verstorbenen Papst Franziskus mit einem feierlichen Pontifikal-Requiem am kommenden Donnerstag (24. April) um 18.30 Uhr im Fuldaer Dom. Hauptzelebrant wird Bischof Dr. Michael Gerber sein. Das Requiem wird musikalisch umrahmt vom Fuldaer Domchor und dem Jugendkathedralchor unter Leitung von Domkapellmeister Franz-Peter Huber.
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